
		Von Anbeginn hatten die Narren 
keine Schwierigkeiten in Lampertheim Fuß zu fassen. Mit ihren stets 
ausverkauften Veranstaltungen machte sich das Carnevals Gremium schnell einen 
guten Namen - auch über die Stadt hinaus. Bis in die heutige Zeit hat sich daran 
nichts geändert. Volle Hallen sind eine Selbstverständlichkeit für den Verein. 
Vielleicht auch deshalb weil das CGT stets einer Tradition gerecht blieb: "Dem 
Karneval Marke Eigenbau". Vereinsinterne Büttenredner, Gesangsgruppen und 
Solisten, etliche Tanzensembles, kreative und technisch begabte Köpfe, die im 
Hintergrund wirken: Durch ihre engagierten und begabten Eigengewächse stehen die 
Turner mit der Narrenkappe großen Fastnachtsvereinen in nichts nach. Jahrzehntelang zelebrierten die 
Fastnachter ihre Karnevalsveranstaltungen in der rustikalen Jahnhalle in der 
Blücherstraße.
		Um- und Aufbruchsstimmung herrschte in den Reihen der 
athletischen Gemeinschaft, als der Verein 1980 vor die Tore Lampertheims in den 
Osten der Stadt zog. Nicht viele Vereine können eine eigene Halle dieser 
Größenordnung ihr eigen nennen. Doch gerade der karnevalistischen Abteilung 
bereitete der Umzug in die riesige Mehrzweckhalle zunächst Kopfzerbrechen. 
Mussten sie doch was Technik, Beleuchtung und Kulissenbau angeht, umdenken. 
Inzwischen hat sich alles eingespielt und auch in die nächste Kampagne gehen die 
Aktiven mit karnevalistischem Hochdruck ans Werk. Bei den rund 90 Aktiven, die 
den Programmablauf vor und hinter der Bühne bestimmen und den 30 Helfern hinter 
den Kulissen, bleibt nichts dem Zufall überlassen und der Programmablauf ist 
bestens organisiert.
"Alle für einen, einer für alle", 
gemäß diesem Motto, herrscht bei den Vereinsaktiven Einklang und 
Gemeinschaftssinn. Beispielshalber hat jedes Mitglied des hohen Elferrates einen 
eigenen Aufgabenbereich. Von verschiedenen Kommissionen werden die einzelnen 
Programmpunkte nach strengen vereinsinternen Qualitätsmaßgaben begutachtet und 
bewertet.
Wohl wissend, dass zum Karneval 
Toleranz und Bereitschaft gehören, jeden nach seiner Fasson leben zu lassen, 
gingen die umtriebigen Fastnachter in den 80. Jahren, ohne zu zögern, neue Wege. 
Um den Sitzungskarneval noch lange am Leben zu erhalten, wurde einiges an altem 
Ballast abgeworfen. Zum Beispiel lockerten die sportlichen Jecken die einstmals 
strenge Kleiderordnung und integrierte die Jugend als Fundament künftiger 
Erfolge.
Seit es Karnevalsgesellschaften 
und Komitees gibt, gibt es auch Präsidenten. Ihr anspruchsvoller Titel war in 
früheren Zeiten als Persiflage des Regierungschefs gedacht. In Wahrheit sind es 
meist die Präsidenten, die ihren Verein prägen und dem närrischen Spiel Regeln 
und Richtungen geben, Termine fixieren, Unkosten verteilen, Kontakte pflegen und 
Aufgaben vergeben: Hinter dem Glanz des Titels also steckt jede Menge Arbeit und 
großes Engagement. Die närrische Hierarchie kennt verschiedene 
Organisationsformen: Präsidenten, die zugleich Verein und Elferrat vorstehen 
oder auch Sitzungspräsidenten, die während der großen Sitzung das Narrenzepter 
schwingen, dazu noch Vize- und an manchen Orten Senatspräsidenten. An seiner 
Seite hat der Präsident seine Minister, die Herren des hohen Elferrates.
Auch beim Rückblick auf die über 
60-jährige Narretei beim Carneval Gremium des TVL wird offenkundig, dass das 
närrische Gremium seit seinem Bestehen durch das Engagement seiner 
Sitzungspräsidenten und Präsidenten (Abteilungsleiter) maßgeblich geprägt wurde. 
1948, hieß der erste Mann im Narrenreich Karl Mahla, er war kein gewählter 
Sitzungspräsident, nichtsdestoweniger oblag dem gestandenen Fastnachter die 
Gesamtleitung der närrischen Abteilung. Ernannte Sitzungspräsidenten waren 
danach: Rolf Wilbert (1949-1954), Franz.Berg (1955-1956), Karl Weidenauer 
genannt "Schnorres" (1956-1973), Heiner Veltman sen. (1974-1980). Ernst 
Legleiter (1981-1985), Adolf Nalbach (1986-1994), Klaus Veltman (1995), Uwe 
Seelinger (1996) und Heiner Veltman jun. (1997-2010). Von 2011 bis 2020 hieß der 
Sitzungspräsident der fastnachtsbegeisterten Turner Lutz Strubel. Er hatte 
dieses Amt kommissarisch schon im Jahr 2009 übernommen und gab die Aufgabe 2020 
an Ann-Katrin Hornischer weiter.
Tragende Säulen der 
Sitzungsfastnacht beim CGT sind die gewählten Präsidenten oder Abteilungsleiter: 
von 1948 bis 1949 war Karl Mahla Abteilungsleiter und hatte die Gesamtleitung, 
Josef Mandel (1950-1962), Rudolf Röhrig (1962-1976), Heiner Veltman (1976-1981), 
Ludwig Bock (1981-1992), Ludwig Seelinger (1992-2002), Roland Ihrig (2002-2014), 
Henrik Nieter (2014-2016). Seit 2016 teilen sich Bernhard Gärtner und Ann-Katrin 
Götz die Aufgaben der Abteilungsleitung.
		Beim Carnevals Gremium des TVL 
laufen die Vorbereitungen für die große Prunksitzung immer auf Hochtouren. Zur 
Narretei im Festgewand gehören aber auch wochenlange 
Programmgestaltungsdiskussionen, Vorbesprechungen bis in die Puppen, der Schweiß 
der Kulissenbauer, monatelange Trainingsarbeit der Tänzer und die nächtelang 
strapazierte Geisteskraft der Reimer, Dichter und Sänger.